Feinschliff Wietzow: Meine E-Reader-Methode

Feinschliff Wietzow: Meine E-Reader-Methode

Wenn Texte die gewohnte Umgebung verlassen, zeigen sie ihr wahres Gesicht. Für „Der blutige Morgen von Wietzow“ nutze ich dafür konsequent meinen E-Reader.

Lesen am Bildschirm ist einfach mühsam
Ich wandle das Manuskript in ein E-Book, lese es wie einen fremden Roman und markiere Stellen, an denen der Fluss stockt. Alles, was aus der Geschichte „herniederknarzt“ – Wiederholungen, harte Übergänge, Szenen mit falschem Takt –, fällt auf dem Reader schneller auf als am Schreibtisch.
Problemstellen fotografiere ich direkt und schicke mir die Bilder in eine Selbst-Nachricht. Dort arbeite ich sie punktgenau ab: redundant, rhythmusschwach, Ton abweichend, Information zu früh/spät – jede Stelle bekommt ein kurzes Etikett, damit die Überarbeitung gezielt bleibt.
Dieser Wechsel aus Leseflow und scharfer Korrekturliste verhindert, dass ich mich im Dokument verzettle. Außerdem reduziert das „Fremdlesen“ die Betriebsblindheit: Aus Versehen überlesene Füllsätze oder verkappte Expositionen springen auf dem E-Ink-Display ziemlich zuverlässig ins Auge.

Nächster Schritt
Letzte Runde Übergänge glätten, anschließend ein kurzer Laut-Lesetest für Dialoge.

Der Nordkurier hat übrigens schon Interesse bekundet, über das Buch zu berichten. Auf meine mutige Nachfrage hin natürlich 😉

CKauT